Verkostung von Foie Gras ohne Zwangsfütterung im Parlament

18.12.24

Im Rahmen der Stopfleber-Initiative, die darauf abzielt, den Import von Foie Gras aus Zwangsfütterung zu verbieten (1), hatten die Mitglieder des Schweizer Bundesparlaments am 18. Dezember 2024 die Möglichkeit, bei einem Blindtest traditionelle Foie Gras und „Foie d’Or“, ein ohne Zwangsfütterung hergestelltes Produkt, zu probieren.

Die Verkostung, die von das Initiativkomitee im Restaurant Galerie des Alpes im Parlamentsgebäude organisiert wurde, brachte zahlreiche Parlamentarier und verschiedene Medien zusammen, die an dem Ereignis interessiert waren. Das Ergebnis: Trotz einiger prinzipieller Einwände fiel das allgemeine Urteil überraschend positiv aus.

„Beide Sorten, serviert auf einem Stück Brot, zeigen beim Schmelzen auf der Zunge und dem Ausbreiten des Geschmacks im Mund mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Man könnte zu dem Schluss kommen, dass beide Produkte geschmacklich gleichwertig sind.“
— Le Matin

Das „Foie d’Or“: Produziert ohne Zwangsfütterung der Gänse

Um eine Alternative zu Foie Gras ohne Zwangsfütterung zu schaffen, nutzen Züchter den natürlichen Prozess der Überfütterung von Gänsen, die Fettreserven für ihre Migration anlegen. Die in Freiheit gehaltenen Tiere haben uneingeschränkten Zugang zu schmackhaftem Futter, das hauptsächlich aus Mais besteht und mit Zuckerzusatz angereichert wird, um die Fettablagerung in der Leber zu fördern.

Die Herstellung von Foie Gras: Eine grausame und verbotene Praxis

In der Schweiz ist die Zwangsfütterung von Gänsen und Enten seit über 40 Jahren verboten, da sie den Tieren großes Leid zufügt. Die meisten europäischen Länder sowie zahlreiche andere Staaten haben die Zwangsfütterung ebenfalls untersagt.

Zur Herstellung von Foie Gras werden die Tiere in Käfigen gehalten und täglich mit großen Mengen an Futter zwangsweise über einen Metalltrichter (Embuc) gefüttert, der ihnen in die Speiseröhre eingeführt wird. Viele Tiere sterben während der Zwangsfütterung, andere erleiden Knochenbrüche oder Atemprobleme, da ihre überdimensionierte Leber den Brustkorb zusammendrückt.

Trotz dieser Qualen importiert die Schweiz jedes Jahr rund 200 Tonnen Foie Gras, die hauptsächlich in der Westschweiz und im Tessin konsumiert werden. Die Stopfleber-Initiative zielt darauf ab, den Import von Foie Gras aus Zwangsfütterung zu verbieten. Produkte, die ohne Zwangsfütterung hergestellt werden, wie das „Foie d’Or“, sollen weiterhin erlaubt bleiben.

Zum Weiterlesen:

Kostenfrei zugängliche Artikel, die im Anschluss an diese Verkostung veröffentlicht wurden:
Le Matin – Auf Entdeckungsreise: Foie Gras ohne Zwangsfütterung im Bundeshaus

La Liberté – Tierschutz: Parlamentarier verkosten Foie Gras ohne Zwangsfütterung

Quellen:

(1) Ein Produkt, das der Stopfleber ähnlich ist, aber nicht durch Stopfen gewonnen wurde, darf nicht unter der Bezeichnung Foie gras vermarktet werden. Die Bezeichnung Foie gras ist geschützt. Das Label Foie gras gilt nur, wenn das Tier, vom dem die Leber stammt, zwangsweise gestopft wurde. Diese Vorschrift ist im Gesetzesartikel L654-27-1 des französischen Code rural et de la pêche maritime sowie in Artikel 1 Ziffer 3 der Verordnung (EG) Nr. 543/2008 vom 16. Juni 2008 aufgeführt. Aus diesem Grund darf ein Produkt, das ähnlich wie Stopfleber hergestellt wurde, aber ohne Zwangsfütterung, nicht unter der Bezeichnung „Stopfleber“ verkauft werden.
Die Initiative zielt nur auf ein Verbot von Produkten ab, die aus der tierquälerischen Zwangsfütterung von Tieren stammen. Produkte, die der Stopfleber ähnlich sind, die von Tiere herkommen, die nicht unter Zwangsfütterung gelitten haben, dürfen in der Schweiz weiterhin vermarktet werden. Diese Produkte werden in der Schweiz verkauft unter Namen wie „Foie fin“, der Marke Labeyrie, oder „Happy Foie“, entwickelt vom Sternekoch Tobias Sudhoff.

Verkostung von Foie Gras ohne Zwangsfütterung im Parlament
Verkostung von Foie Gras ohne Zwangsfütterung im Parlament
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